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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 32016

Foto: Karin & Uwe Annas/fotolia, Michael Reichel

Dein Engagement

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„Klasse

Handwerk 2016“

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„Klasse Handwerk! Die Profis von morgen“ ging in diesem Jahr schon in

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die sechste Runde. Auch diesmal fand das Finale in Erfurt im Rahmen

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der Messe Kinderkult vor Publikum statt. Zehn praktische Aufgaben waren

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zu lösen und forderten den Finalisten einiges an Geschick, Schnelligkeit

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und Teamgeist ab. Als Preise lockten 1.000 Euro für den Sieger, 500 und

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300 Euro für die Platzierten.

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Das meiste Geschick bewies in einem großartigen Finale die Klasse 8a der

Staatlichen Regelschule „Käthe Kollwitz“ aus Nordhausen, welche die Klasse

8 der SchlossSchule der AWO Neustadt/Orla aus dem Kammerbezirk Ost­

thüringen auf den zweiten Platz verwies.

Den dritten, und damit 300 Euro

für die Klassenkasse, erkämpften sich die Jungen und Mädchen der Klasse 8a

aus der Lautenbergschule Suhl. Nur zwei Punkte trennten sie vom Sieger. Die

Lautenbergschüler wollen die Prämie für ihre Klassenfahrt im nächsten Jahr

nach London nutzen und damit die Reisekasse auffüllen.

120 Klassen, davon 33 aus Südthüringen, machten mit bei der sechsten Auf­

lage des Wettbewerbes „Klasse Handwerk! Die Profis von morgen.“

1.900

Schüler aus den 8. Klassen von Thüringer Regel, Gesamtund Förderschulen

beantworteten zur Qualifizierung für das Finale den OnlineFragebogen. Als

Paten standen die drei Präsidenten der Thüringer Handwerkskammern den

Jungen und Mädchen zur Seite. Sie halfen mit, als es darum ging, Fahrrad­

reifen abzumontieren und wieder zu montieren. Sie fieberten mit, als Mehl,

Wasser, Salz und Hefe für einen Brotteig geschätzt werden mussten. Außer­

dem hatten die Schüler Tapeten zu kleben, Wasser abzuschätzen, Berufsbilder

zu erraten und Brücken zu bauen.

„Das waren tolle Spiele, die es in sich hatten.

Das war kein leichtes Finale",

zeigte sich Nicole Hoffmann, Klassenlehrerin der Klasse 8a aus Suhl froh und

erleichtert nach dem letzten der zehn Spiele und der Siegerehrung auf der

großen Bühne der Messe „KinderKult". Helmut Adamy, Präsident der HWK

Südthüringen, stand den Lautenbergschülern zur Seite und sagte: „Ihr habt

euch tapfer geschlagen und gekämpft und ich bin von eurem Teamgeist be­

eindruckt.“ (em)

Wenn nicht jetzt –

wann dann?

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Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt hat sich für Jugendliche weiter

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verbessert. Das ist ein Ergebnis des Berufsbildungsberichts 2016, den

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das Bundeskabinett heute beschlossen hat. Mit rund 522.100 neu

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abgeschlossenen Ausbildungsverträgen begannen fast ebenso viele

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Jugendliche eine duale Ausbildung wie im Vorjahr. Rechnerisch standen

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100 ausbildungsplatzsuchenden Schulabgängern 103,7 Ausbildungs.

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angebote gegenüber – so viele wie seit mehr als 20 Jahren nicht mehr.

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„Nie waren die Chancen auf einen attraktiven Ausbildungsplatz und eine in­

teressante Karriere für Jugendliche so gut.

Das duale System bietet an­

spruchsvolle Ausbildungsberufe und attraktive Perspektiven. Jugendliche ha­

ben alle Voraussetzungen, um einen Beruf zu finden, der ihren eigenen

Interessen und dem eigenen Lebensglück am besten entspricht“, sagte

Bundesbildungsministerin Johanna Wanka. Der Bericht belegt den hohen

Stellenwert der dualen Ausbildung in Deutschland. Mehr als die Hälfte eines

Altersjahrgangs beginnt eine Ausbildung in einem der rund 300 anerkannten

Ausbildungsberufe. Zugleich besteht nach wie vor Handlungsbedarf. Einer

Rekordzahl von rund 41.000 noch offenen Ausbildungsstellen standen rund

20.700 unversorgte Bewerber gegenüber. Damit stellen Passungsprobleme

weiterhin eine zentrale Herausforderung dar. Zudem war die Quote der

Betriebe, die ausbilden, erneut rückläufig und betrug 2014 20,3 Prozent.

Dieser Rückgang ist fast ausschließlich auf Verluste bei sehr kleinen Betrieben

zurückzuführen. „Hier setzen wir beispielsweise mit dem BMBFProgramm

JOBSTARTER an und unterstützen kleine und mittlere Unternehmen, die aus­

bilden möchten. Sie bekommen Knowhow und organisatorische Dienst­

leistungen, damit sie geeignete Bewerberinnen und Bewerber finden und ihre

Fachkräfte selbst ausbilden können“, sagte Wanka. Ein Instrument des Bundes­

arbeitsministeriums für Jugendliche, die Unterstützung benötigen, ist die

"Assistierte Ausbildung". Dabei bietet ein Bildungsträger als dritter Partner in

der Ausbildung allen Seiten passende Dienstleistungen. Berufsvorbereitung

und Ausbildung werden so verknüpft. Das neue Instrument wurde im Sommer

2015 gestartet. Im ersten Jahr wurden bereits über 5000 Jugendliche erreicht.

Die „Assistierte Ausbildung“ ist eine der Maßnahmen, auf die sich Bund,

Länder, Industrie und Gewerkschaften bei ihrer gemeinsamen „Allianz für Aus­

und Weiterbildung“ geeinigt haben, um die Berufsausbildung zu stärken.(em)