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Bachelor

Bachelor, an manchen Hochschulen auch Bakkalaureus genannt, ist ein erster,

berufsqualifizierender Hochschulabschluss an Universitäten und Fachhoch­

schulen. Er ist das Ergebnis des sogenannten BolognaProzesses, einer trans­

nationalen Hochschulreform, die eine europaweite Vereinheitlichung von

Studiengängen und abschlüssen zum Ziel hat. So gehören zum Bachelor­

studium in der Regel auch fremdsprachige Lehrveranstaltungen, Auslands­

aufenthalte und ein Leistungspunktesystem. Darüber hinaus wird eine praxis­

nahe Ausrichtung der Studienfächer angestrebt, damit soll der Übergang ins

Berufsleben erleichtert werden. Den Bachelor gibt es in drei Varianten, je nach

Fachbereich, als Bachelor of Arts (B.A.), Bachelor of Science

(B.Sc.

) und

Bachelor of Engineering (B.Eng.). Die Regelstudienzeit beträgt zwischen sechs

und acht Semestern. Und wie war das mit dem Junggesellen? Das englische

Wort für Junggeselle ist Bachelor, hat mit dem akademischen Grad aber nichts

zu tun. Der geht zurück auf das mittellateinische Kunstwort baccalaureus, „ei­

ner, der mit beerenreichem Lorbeer bekränzt ist“ und im Mittelalter den

Inhaber des untersten akademischen Grades bezeichnete.

Master

Der Master ist die nächste Stufe auf der StudierendenKarriereleiter – hier

geht’s dann noch mehr um das wissenschaftliche Arbeiten. Zugangsvoraus­

setzung ist in der Regel der Bachelorabschluss – allerdings kannst du dabei

auch noch frei das Fach und auch die Hochschule wechseln – wenn man die

vom Studienfach abhängigen Voraussetzungen erfüllt und eventuelle Auf­

nahmetests besteht. Der Abschluss als Master ist vergleichbar mit den alten

Diplom und Magisterstudiengängen an Universitäten. Das Masterstudium

dauert in der Regel zwei bis vier Semester.

Magister

Nach und nach sollen ihn Bachelor und Master ersetzen, aber noch gibt es ihn

– den Magister, vor allem in geisteswissenschaftlichen Fächern. Studiert wer­

den Hauptund Nebenfächer, die sich, natürlich in Abhängigkeit vom Angebot

der jeweiligen Hochschule, frei kombinieren lassen. Der Magister ist eine gute

Wahl, wenn man sich für verschiedene Bereiche, zum Beispiel Literatur und

Erziehungswissenschaften interessiert. Das Magisterstudium dauert meist

neun Semester und ist Grundlage für die Promotion. Der akademische Grad

wird als Magister Artium (M.A.) angegeben.

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Wer zum ersten Mal einen Blick in den Studienführer wirft, wird nicht nur mit einer riesigen Auswahl an Studiengängen, sondern auch gleich noch mit

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den verschiedenen Abschlüssen konfrontiert. Und die können einige Fragen aufwerfen: Ist ein Magister das Gleiche wie ein Master? Ist ein Doktor ein Arzt?

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Und was haben Junggesellen damit zu tun? Wir haben die akademischen Grade mal sortiert.

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Wenn man studiert hat, ist man …

Diplom

Auch ein „Opfer“ des BolognaProzesse ist das Diplom, mit dem meist die

Studiengänge in den Bereichen Natur, Ingenieur und Wirtschaftswissen­

schaften abgeschlossen wurden – beziehungsweise werden, denn noch gibt

es vereinzelte Diplomstudiengänge. Im Gegensatz zumMagister sind Diplom­

studiengänge auf einen Schwerpunkt ausgerichtet – und bilden gezielt auf be­

stimmte Berufe aus. Den Diplomabschluss gibt es auch an Fachhochschulen.

Dort wird er mit dem Zusatz FH gekennzeichnet, ermöglicht aber keine an­

schließende Promotion. Die Regelstudienzeit beträgt zwischen acht und zehn

Semestern.

Staatsexamen

Der dritte „traditionelle“ Abschluss im Bunde ist das Staatsexamen. Damit

schließen Studiengänge im medizinischen und rechtswissenschaftlichen

Bereich sowie alle LehramtsStudiengänge ab. Das heißt, statt einer Hoch­

schulprüfung gibt es eine Staatsprüfung. Das Staatsexamen ist unterteilt in

das erste Staatsexamen, mit dem man zwar theoretisch schon einen Beruf

ausüben dürfte, aber kaum einen Job bekommen wird, und das zweite

Staatsexamen, das auf eine praktische Phase, wie das Referendariat bei an­

gehenden Lehrern, folgt. Die Regelstudienzeit variiert je nach Fach zwischen

sechs und zwölf Semestern.

Promotion

Und dann gibt’s natürlich noch die Promotion. Mit der Abgabe einer wissen­

schaftlichen Arbeit und einer mündlichen Prüfung kann man den Doktortitel

erlangen. Dieser ist der höchste akademische Grad und wird nach Fächern un­

terschieden, zum Beispiel Dr. rer. nat. Doktor der Naturwissenschaften oder

Dr.Ing. Doktor der Ingenieurwissenschaften.

Und was ist mit Professor?

Nun, Professor ist eine Amtsbezeichnung und kein Hochschulabschluss.

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 32016

Foto: xana_ukr/fotolia

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