WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 32016
Fotos: Manuela Müller
Handwerk
36
Hier gibts was aufs Auge
Aufgaben:
Augenoptiker beraten Kunden bei Fehl sichtigkeiten, unterstützen bei der Auswahl der
passenden Sehhilfe, bearbeiten Gläser und
Fassungen.
Dauer:
3 Jahre
Voraussetzungen:
Wer anderen beim Sehen hel
fen möchte, muss selbst den Durchblick behalten,
vor allem wenn es um Augenkrankheiten und
Anatomie geht. Außerdem kommt es nicht nur auf
Feingefühl beim Umgang mit Kunden, sondern
auch in der Werkstatt an – Glas ist sehr empfind
lich und die Materialien sehr kleinteilig.
Chancen:
Auch Optiker können sich zum
Techniker oder Meister weiterbilden,
letzterer ist Voraussetzung für die,
die sich selbstständig machen möch
ten. Darüber hinaus ist auch ein an
schließendes Studium möglich.
Augen-
optiker
(m/w)
.
Na, musst du auch die Augen zusammenkneifen, um das Schild in der Ferne lesen zu können oder kann das Smartphone gar nicht weit genug weg liegen,
.
.
weil du die Schrift so nah vorm Auge einfach nicht erkennst? Dann führt dich dein Weg früher oder später zu Nadja. Die ist nämlich angehende
.
.
Augenoptikerin bei Apollo in Erfurt und findet für dich – egal welche Fehlsichtigkeit – die passende Sehhilfe. Doch nicht nur das:
.
.
Auch Sonnenanbeter und Tiefseetaucher bekommen von Nadja fachmännisch was aufs Auge.
.
Zum Ausschneiden und Abheften in deinem Berufswahlpass.
kleine Löcher ins Glas gebohrt werden. Das ist nicht so einfach und kommt
erst im dritten Lehrjahr dran.“ Sitzen die Gläser kontrolliert Nadja erneut die
Fassungsform und reinigt noch mal alles. Zur Übergabe an den Kunden wird
dann nochmal geguckt, ob wirklich alles passt und die Brille richtig sitzt.“
Neben dem Neuanfertigen gehören auch das Reparieren von Brillen und das
Austauschen von Brillenteilen, wie Nasenpads zum Beispiel oder zerkratzten
Brillengläsern, zu Nadjas Aufgaben.
Alles, was Nadja zu Sehhilfen, Werkstoffen und Verarbeitungstechniken wis
sen muss, lernt sie in der Berufsschule.
„Das ist schon sehr umfangreich.
Neben den physikalischen Grundlagen stehen Augenkrankheiten, Augenauf
bau und Schädelanatomie auf dem Plan. Auch zur Kundenberatung lernt man
was. Das Wesentliche, also das Gefühl für den Kunden, das bekommt man
aber in der Praxis mit.“ Dafür steht Nadja übrigens auch amWochenende hin
ter dem Tresen. „Man muss wissen, dass man nicht um vier Schluss oder
Samstag immer frei hat – aber ich hab mich da schnell dran gewöhnt und
mach die Arbeit ja auch sehr gern.“
Besonders viel Spaß gemacht hat Nadja das Azubiprojekt, an dem sie im
zweiten Lehrjahr teilnahm.
„Da haben wir Azubis für vier Wochen eine Filiale
selbst geleitet und einen ganz anderen Blick auf das ‚Dahinter‘ bekommen.
Auf Organisation und Marketing etwa – es ist spannend zu erfahren, welche
Aufgaben ein Filialleiter zusätzlich hat.“ Ob sie später auch einmal eine Filiale
leiten möchte, weiß Nadja heute noch nicht. (mü)
„Ich habe nach dem Abitur ein Studium angefangen, aber das war nicht so
das Richtige.
Deshalb habe ich mich dann doch nach einer betrieblichen
Berufsausbildung umgeschaut. Ich wollte mehr etwas in Richtung Handwerk
machen, aber auch mit Kunden arbeiten. Der Beruf Augenoptiker bot beides,
also habe ich mich dafür beworben und nach einem dreitägigen Schnupper
praktikum meine Ausbildung bei Apollo begonnen.“
Nadja ist inzwischen schon im zweiten Lehrjahr und hat die verschiedenen
Arbeitsbereiche eines Augenoptikers kennengelernt.
„Wir kümmern uns um
klassische Korrektionshilfen wie Brillen und Kontaktlinsen, aber auch Sonnen
brillen und Schwimmbrillen.“ Wenn jemand zum Beispiel wegen einer neuen
Brille in den Laden kommt, bespricht Nadja mit ihm zuerst, was genau er sich
denn vorgestellt hat und macht einen Sehtest, um die richtigen Werte zu er
halten. „Dann schauen wir gemeinsam nach einer Fassung und welche Eigen
schaften die Gläser haben sollen.“ Ist alles geklärt, geht der Kunde erstmal
wieder nach Hause und ich mache die Bestellung für die Produktion fertig.“
Wenn von dort dann nach ein paar Tagen die Gläser geliefert werden, geht
es für Nadja in der Werkstatt weiter.
„Dort bringe ich die Gläser in die richtige
Form, erst durch Abbröckeln mit einer Zange, dann durch Schleifen an der
Maschine. Gerade am Anfang ist da viel Geduld gefragt, man hält das Glas von
Hand an den Schleifstein, da springt es einem schon mal weg oder die Form
stimmt am Ende nicht ganz genau. Wenn das Glas passt, wird es abgekantet
und in die Fassung eingesetzt. „Außer bei randlosen Brillen, da müssen noch