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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 32016

Fotos: Manuela Müller

Handwerk

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Hier gibts was aufs Auge

Aufgaben:

Augenoptiker beraten Kunden bei Fehl sichtigkeiten, unterstützen bei der Auswahl der

passenden Sehhilfe, bearbeiten Gläser und

Fassungen.

Dauer:

3 Jahre

Voraussetzungen:

Wer anderen beim Sehen hel­

fen möchte, muss selbst den Durchblick behalten,

vor allem wenn es um Augenkrankheiten und

Anatomie geht. Außerdem kommt es nicht nur auf

Feingefühl beim Umgang mit Kunden, sondern

auch in der Werkstatt an – Glas ist sehr empfind­

lich und die Materialien sehr kleinteilig.

Chancen:

Auch Optiker können sich zum

Techniker oder Meister weiterbilden,

letzterer ist Voraussetzung für die,

die sich selbstständig machen möch­

ten. Darüber hinaus ist auch ein an­

schließendes Studium möglich.

Augen-

optiker

(m/w)

.

Na, musst du auch die Augen zusammenkneifen, um das Schild in der Ferne lesen zu können oder kann das Smartphone gar nicht weit genug weg liegen,

.

.

weil du die Schrift so nah vorm Auge einfach nicht erkennst? Dann führt dich dein Weg früher oder später zu Nadja. Die ist nämlich angehende

.

.

Augenoptikerin bei Apollo in Erfurt und findet für dich – egal welche Fehlsichtigkeit – die passende Sehhilfe. Doch nicht nur das:

.

.

Auch Sonnenanbeter und Tiefseetaucher bekommen von Nadja fachmännisch was aufs Auge.

.

Zum Ausschneiden und Abheften in deinem Berufswahlpass.

kleine Löcher ins Glas gebohrt werden. Das ist nicht so einfach und kommt

erst im dritten Lehrjahr dran.“ Sitzen die Gläser kontrolliert Nadja erneut die

Fassungsform und reinigt noch mal alles. Zur Übergabe an den Kunden wird

dann nochmal geguckt, ob wirklich alles passt und die Brille richtig sitzt.“

Neben dem Neuanfertigen gehören auch das Reparieren von Brillen und das

Austauschen von Brillenteilen, wie Nasenpads zum Beispiel oder zerkratzten

Brillengläsern, zu Nadjas Aufgaben.

Alles, was Nadja zu Sehhilfen, Werkstoffen und Verarbeitungstechniken wis­

sen muss, lernt sie in der Berufsschule.

„Das ist schon sehr umfangreich.

Neben den physikalischen Grundlagen stehen Augenkrankheiten, Augenauf­

bau und Schädelanatomie auf dem Plan. Auch zur Kundenberatung lernt man

was. Das Wesentliche, also das Gefühl für den Kunden, das bekommt man

aber in der Praxis mit.“ Dafür steht Nadja übrigens auch amWochenende hin­

ter dem Tresen. „Man muss wissen, dass man nicht um vier Schluss oder

Samstag immer frei hat – aber ich hab mich da schnell dran gewöhnt und

mach die Arbeit ja auch sehr gern.“

Besonders viel Spaß gemacht hat Nadja das Azubiprojekt, an dem sie im

zweiten Lehrjahr teilnahm.

„Da haben wir Azubis für vier Wochen eine Filiale

selbst geleitet und einen ganz anderen Blick auf das ‚Dahinter‘ bekommen.

Auf Organisation und Marketing etwa – es ist spannend zu erfahren, welche

Aufgaben ein Filialleiter zusätzlich hat.“ Ob sie später auch einmal eine Filiale

leiten möchte, weiß Nadja heute noch nicht. (mü)

„Ich habe nach dem Abitur ein Studium angefangen, aber das war nicht so

das Richtige.

Deshalb habe ich mich dann doch nach einer betrieblichen

Berufsausbildung umgeschaut. Ich wollte mehr etwas in Richtung Handwerk

machen, aber auch mit Kunden arbeiten. Der Beruf Augenoptiker bot beides,

also habe ich mich dafür beworben und nach einem dreitägigen Schnupper­

praktikum meine Ausbildung bei Apollo begonnen.“

Nadja ist inzwischen schon im zweiten Lehrjahr und hat die verschiedenen

Arbeitsbereiche eines Augenoptikers kennengelernt.

„Wir kümmern uns um

klassische Korrektionshilfen wie Brillen und Kontaktlinsen, aber auch Sonnen­

brillen und Schwimmbrillen.“ Wenn jemand zum Beispiel wegen einer neuen

Brille in den Laden kommt, bespricht Nadja mit ihm zuerst, was genau er sich

denn vorgestellt hat und macht einen Sehtest, um die richtigen Werte zu er­

halten. „Dann schauen wir gemeinsam nach einer Fassung und welche Eigen­

schaften die Gläser haben sollen.“ Ist alles geklärt, geht der Kunde erstmal

wieder nach Hause und ich mache die Bestellung für die Produktion fertig.“

Wenn von dort dann nach ein paar Tagen die Gläser geliefert werden, geht

es für Nadja in der Werkstatt weiter.

„Dort bringe ich die Gläser in die richtige

Form, erst durch Abbröckeln mit einer Zange, dann durch Schleifen an der

Maschine. Gerade am Anfang ist da viel Geduld gefragt, man hält das Glas von

Hand an den Schleifstein, da springt es einem schon mal weg oder die Form

stimmt am Ende nicht ganz genau. Wenn das Glas passt, wird es abgekantet

und in die Fassung eingesetzt. „Außer bei randlosen Brillen, da müssen noch