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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 32016

Foto: Manuela Müller

Handwerk

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Schnell geschaltet

Aufgaben

Elektroniker für Energieund Gebäudetechnik pla­

nen, reparieren und warten elektrotechnische

Anlagen von Gebäuden sowie deren Energiever­

sorgung und Infrastruktur.

Dauer

3,5 Jahre

Voraussetzungen

Wer unter Spannung arbeitet, muss immer voll

konzentriert und gewissenhaft sein, damit er dann

noch weiß, was er tut, schaden gute Physik und

Mathekenntnisse nicht – räumliches Vorstellungs­

vermögen hilft beim Lesen der Pläne – körperliche

Fitness bei Umsetzen. Ausschlusskriterien sind

Höhenangst und Rotgrünblindheit.

Chancen

Weiterbildungen zum Industriemeister Fach­

richtung Elektrotechnik oder Technischen

Fachwirt – Elektro sind möglich.

Elektroniker

für Energie-

und Gebäude-

technik

(m/w)

.

Wenn man weiß, was einem liegt und interessiert, man sich einen passenden Beruf ausgeguckt hat, sich darauf bewirbt und zum Vorstellungsgespräch

.

.

eingeladen wird, kann es doch fast nicht besser laufen. Fast! Denn als Tom im Bewerbungsgespräch saß, bot man ihm auch direkt eine Stelle an,

.

.

allerdings nicht ganz die, auf die er sich beworben hatte. Warum er schnell geschaltet und zugeschlagen hat? Weil der Elektroniker für Energie.

.

und Gebäudetechnik ein echter Allrounder mit vielen Entwicklungsmöglichkeiten ist.

.

Zum Ausschneiden und Abheften in deinem Berufswahlpass.

„Ich wusste schon früh, dass ich Elektroniker werden möchte.

Technik inte­

ressiert mich einfach, ich wollte immer ganz genau wissen, was da dahinter

steckt und wie das alles funktioniert.“ Tom absolvierte nach der Schule dann

erstmal ein Praktikum bei R+S solutions in Erfurt. „Das hat alles gepasst, also

hab ich mich auch dort beworben, allerdings als Elektroniker für Telekom­

munikations und Informationstechnik. Wir haben im Vorstellungsgespräch

dann auch über die Möglichkeiten der beruflichen Weiterentwicklung, die

man nach der Ausbildung hat, gesprochen. Da passte bei mir der Elektroniker

für Energie und Gebäudetechnik besser – da auch für diesen Beruf eine

Lehrstelle angeboten wurde, habe ich mich kurzfristig umentschieden.“

Tom ist nun im ersten der dreieinhalb Lehrjahre.

„Ich hatte durch das Prak­

tikum ja schon ein bisschen Vorlauf und wusste, was auf mich zu kommt. Die

Hauptaufgaben sind das Installieren von elektrotechnischen Anlagen sowie

deren Instandhalten und Reparieren. Das heißt, wenn in einem Neubau zum

Beispiel eine Beleuchtungsanlage gebraucht wird, erstellen unsere Projekt­

leiter einen Plan dazu. Mit diesem fahre ich dann auf die Baustelle, gucke, wie

ich ihn umsetzen kann, und mache mir einen eigenen Arbeitsplan. Ich stelle

die benötigten Materialien und Werkzeuge zusammen und dann gehts zur

Baustelle. Dort muss ich Kabel ziehen, die einzelnen Komponenten anbringen

und miteinander verbinden, alles an den Schalterschrank anklemmen und die

Anlage programmieren.“ Als Azubi macht Tom das alles natürlich noch nicht

allein und immer unter Aufsicht „Das ist wichtig, denn der Beruf ist nicht un­

gefährlich – wenn etwa eine Leitung nicht ordentlich abgeklemmt ist, kann

das schlimme Folgen haben. Das Schöne an meiner Arbeit ist, dass man immer

mitdenken und Lösungen vor Ort finden muss. Dazu ist man immer auf den

Beinen und hat am Ende ein Ergebnis – zum Beispiel eine funktionierende

Beleuchtung – das alles ist eine Mischung, die mir unheimlich gut gefällt.“

Allerdings muss man wissen, dass Elektroniker wie Tom immer viel unterwegs

sind. „Das ist schon cool, weil man viel rumkommt. aber nichts für die, die je­

den Tag nach Feierabend nachhause kommen möchten. Zurzeit sind wir zum

Beispiel in Würzburg an der Universität, um dort die Notbeleuchtung zu er­

neuern. Wir arbeiten in Zwölfstundenschichten von Montag bis Donnerstag

auf Montage, daran muss man sich auch erstmal gewöhnen.“

Ein bisschen entspannter ist es dann in der Berufsschule – was aber nur an

den Zeiten, nicht an den theoretischen Inhalten liegt.

„Die haben es schon

in sich – aber wenn man in Physik und Mathe gut klarkommt, ist das zu schaf­

fen. Ich freue mich schon darauf, dass es bald mit dem Programmieren losgeht

– man kennt das von den SmarthomeFunktionen aus dem Privathaushalten

– bei uns ist das nur alles eine Nummer größer für die Industrie und unheim­

lich spannend.“

Als Jungmonteur kann Tom sich nach seiner Ausbildung

zum Bauleiter,

Projektleiter und Obermonteur voranarbeiten, sich in verschiedene Richtun­

gen spezialisieren oder die Weiterbildung zum Meister angehen. „Was genau

ich machen werde, weiß ich noch nicht, aber es geht auf jeden Fall für mich

noch weiter.“ (mü)